(Essay vom Oktober 2022) Ich habe diesen Blogeintrag bereits vor zwei Wochen begonnen, als es in der Presse schon länger stiller geworden war zu dem Thema. Jetzt flammt es wieder auf und das ist gut so! Ich möchte hier auch nicht einen weiteren Kommentar zu den Geschehnissen im Iran geben, sondern einen bestimmten Aspekt beleuchten, der in den derzeitigen Artikeln nie zur Sprache kommt: den, dass unsere deutsche Feministinnen-bewegung sich seltsam bedeckt hält…

Seit September 2022 toben nun im Iran Proteste, ausgelöst am 16. 09. durch den Tod von Mahsa Amini – eigentlich Jina Amini, aber da es ein kurdischer Vorname ist, darf sie ihn im Iran nicht offiziell tragen – im Quartier der Sittenpolizei. Es gibt dazu inzwischen lange Wikipedia-Einträge. Zu Recht, denn die Wichtigkeit dieses Ereignisses übersteigt vermutlich weit das jetzige tatsächliche Interesse, das der Westen den Geschehnissen zubilligt.

Dieses Desinteresse lässt mich bass erstaunt, auch wenn jetzt das Thema wieder langsam Eingang zu finden scheint. Dass die Berichterstattung der Presse über ein Thema abebbt, wenn nach wenigen Wochen andere dominieren, kennt man ja. Außerdem braucht unsere Medienlandschaft ständig Bilder, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Aber genau die fehlen zunehmend, seit der Iran die sozialen Medien noch wirkungsvoller und strenger denn je sperrt und kontrolliert. Die Journalisten dürfen vor Ort nicht berichten, bekommen sofort ihre Pressekarte entzogen und werden gleich ausgewiesen. Berichte gibt es nur von Korrespondenten aus der Türkei. Durchsickern können Fotos und Bilder nur über die sozialen Medien, die die IranerInnen seit je her nutzen, auch wenn sie verboten und gesperrt sind. Aber um breites Medieninteresse im Westen aufrechtzuerhalten reicht das nicht. Wenn Journalisten nicht vor Ort berichten können, berichten sie quasi gar nicht, was sich die Islamische Republik massiv zunutze macht.

Das alles erstaunt mich nicht, so ticken unsere Medien. Und jetzt, wo die Weltpolitik sich wieder etwas verstärkter dem Thema annimmt, wachen auch die Leitmedien wieder auf. Es ist das, schon bei Precht und Welzer „Die vierte Macht“ angeprangerte Spiel zwischen Politikern und Medien. Aber darüber wollte ich hier nicht schreiben.

Es ist ein anderer Block, dessen Stimmen ich hier vermisse. Seit die Proteste aufgekommen sind, frage ich mich: Wo zum Teufel sind die ganzen deutschen Feministinnen, die bei jedem unterlassenen Gendern einen Shitstorm lostreten, bei jedem auf den weiblichen Po hinabgeglittenen Männerblick „#metoo“ brüllen und mit dem Anwalt drohen, wo waren sie alle am 22.10., als „Terre des femmes“ zu Protesten vor der iranischen Botschaft aufrief? Wieso waren unter den 80.000 Demonstranten vor allem IranerInnen, kaum Deutsche? Auch die Proteste in Köln am 05.11. waren ausgerufen und dominiert von iranisch-deutschen Vereinigungen, neben denen, die für die Ukraine auf die Straße gegangen waren – nicht von rein deutschen.

Wieso sind die Straßen nicht voll von eben den deutschen Feministinnen, die doch sonst wegen jedem Pups, der frauenfeindlich riecht, wütend ihre Prostestplakate hochhalten und die sozialen Medien sofort damit vollpflastern? Wo sind die ganzen Hashtag-Nachrichten, die sonst Instagram und facebook überschwemmen, wenn ein #metoo-verdächtiger Skandal Deutschland erschüttert? Ich finde auf Instagram haufenweise Posts von IranerInnen und ein paar amerikanische, die Deutschen sind seltsam still. Wo sind die Frauen dieses Landes, in dessen Hauptstadt der Frauenwelttag am 8. März sogar ein Feiertag ist?  Wo sind die ganzen Artikel, Aufrufe, Solidaritätsbekundungen der deutschen feministischen Bewegung? Wo die Interviews mit führenden Feministinnen wie Alice Schwarzer und Co? Ein kurzes Gespräch von sechs Minuten hat die Emma-Herausgeberin auf WeLT.de gehalten, das war am 26. September. Weitere Statements von ihr in deutschen Medien habe ich nicht gefunden. Sie hat in dem Interview erklärt: Die Frauen hätten eh keine Chance, das Regime wäre zu repressiv und gewalttätig, sie würden sowieso alle niedergeknüppelt und führte als Beispiel die Revolutionsversuche 1979 auf und vergaß 2009, 2017 und 2019, als habe es die nicht auch gegeben. Sie beteiligte sich in Paris noch an einer Veranstaltung (die Französinnen und Schwedinnen zeigen sich weitaus solidarisch als die deutschen Frauen), ab Oktober dann war das Thema offenbar für sie vergessen und sie wendete sie sich lieber wieder der Ukraine und Putin zu. Dabei sagt sie selbst zu Recht: die Proteste können nur Erfolg haben, wenn sie Hilfe von außen bekommen und ausländische Medien berichten.

Wo ist sie dann, diese mediale Hilfe von deutschen Feministinnen? Von all‘ den Frauen, die sofort in einem gewaltigen Medien- und Proteststurm den Rücktritt eines Politikers fordern würden, dessen falsch platziertes Wort auch nur einen leichten Schatten des Verdachts von Frauenfeindlichkeit auf ihn werfen könnte?

Hier hätten sie ein wirkliches Betätigungsfeld, für die Gleichberechtigung der Frauen zu kämpfen und auf die Straße zu gehen. Sie würden nicht das Regime der Islamischen Republik stürzen, aber sie würden dafür sorgen, dass unsere Politiker sich viel intensiver mit dem Thema beschäftigen müssten. Und es würde den Machthabern im Iran zeigen, dass sie nicht verhindern können, dass alle in der Welt erfahren, was in ihrem Land gerade ab geht. Bilder haben unendlich Macht – wieso teilen die deutschen, um die Gleichberechtigung kämpfenden Frauen nicht hundertfach die Bilder, die die IranerInnen von ihren Demonstrationen posten?  

Ich bin fassungslos. Die Stille aus der deutschen feministischen Ecke lässt mich mehr denn je an der Ehrlichkeit und Sinnhaftigkeit von deutschem „Kampf für Frauenrechte“ zweifeln. Auch an der der Queerbewegung – im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe. Hier in Deutschland wird wegen jeder unterstellt-antifeministischen Rosine gestritten, gezankt, protestiert, sich künstlich aufgeregt, gedisst, niedergemacht – und wenn es woanders um einen ganzen Berg von Rosinen geht, hoch wie der Mount Everest, der Frauen und Queere wirklich bis zum Tode unter sich begräbt, dann herrscht Schweigen. 

Dass die Politiker sich lange nur mit leeren Worthülsen meldeten, sogar dass von unserer Außenministerin Frau Baerbock, die sich „feministische Außenpolitik“ auf die Fahnen geschrieben hat, und die sich lange kaum wirklich zu der Situation äußerte, vor allem nicht mal annährend konkrete Konsequenzen ankündigte, erst jetzt schärfere Worte kommen, fast zwei Monate nach Beginn der Proteste, verwundert mich wenig. Zu sehr widerspricht es gerade den politischen Bemühungen, gerade in den islamischen Ländern sich Ressourcen zu sichern, die man von Russland nicht mehr bekommen möchte. Aber was ich nicht verstehe ist, dass sie deswegen die ganze Zeit keinen Shitstorm bekam! Herr Scholz wurde massiv unter Druck gesetzt, er solle Waffen die Ukraine schicken – aber keiner hat Frau Baerbock unter Druck gesetzt, sich viel früher gegen die Machthaber der Islamischen Republik zu positionieren. Wieso kamen keine derlei Forderungen von Seiten der deutschen Feministinnenbewegung ihr gegenüber? Dass unser Bundeskanzler Herr Scholz die Reaktion der iranischen Regierung als „unverhältnismäßige Gewalt“ beschreibt – als wäre „verhältnismäßige Gewalt“ gerechtfertigt gewesen – , hat seltsamerweise auch keine nennenswerte mediale Reaktion ausgelöst. Ein paar wenige Kommentatoren haben das beiläufig erwähnt, dass diese Ausdrucksweise vielleicht etwas daneben war. Mehr nicht.

Es ist sehr interessant zu beobachten, was in diesem Land einen Shitstorm auslöst und was nicht.

Und zeigt mir wieder einmal mehr, dass wir uns mit unserer „Cancel Culture“ vom Sofa aus in eine Luxus-Skandal-Stimmung versetzt haben, die jeder tief motivierten Überzeugung entbehrt. Aufregen, weil Aufregen so schön viel Adrenalin ausschüttet, ohne dass man dafür Bunging Jumping machen muss. Dabei gäbe es hier etwas, für das es sich wirklich lohnen würde, sich aufzuregen und die Medien damit anklagend zu überschwemmen. Hier gäbe es Hashtags zu verteilen, noch und nöcher. Aber da müsste man sich informieren, sich wirklich mit anderen Schicksalen auseinandersetzen, und vor allem: es betrifft uns deutsche Frauen ja nicht mal potenziell. Die deutsche #metoo“ Debatte ist zu einem mit heißer Luft gefüllten Ballon verkommen, die nur als Aufhänger für tägliches Aufregen über leere Peanut-schalen gut ist, aber nicht taugt, um die wirklichen frauenrechtlichen Probleme in der Welt medial anzuprangern. Es ist nur ein künstlich aufgeregtes, egozentrisches „um-den-eigenen-Bauchnabel-Kreisen“, wenn ich mir dieses Wortungetüm mal erlauben darf.

Ich habe mich durch die Proteste eingehend mit dem Iran beschäftigt. Nicht nur, weil ich fassungslos bin über die unerklärliche Stille aus den Reihen der sonst sich so martialisch äußernden deutschen Extrem-Feministinnen (auch, wenn ich vor allem das hier zum Leitthema mache), sondern vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass neben dem Ukrainekrieg diese Proteste – inzwischen wird ja bereits von einer Revolution gesprochen -, eine weitreichende geopolitische Bedeutung haben werden und sie später vielleicht mal in die Geschichtsbücher als Wendepunkt eingehen, als auslösendes Ereignis. Vielleicht geht dort wirklich gerade eine geschichtsverändernde Revolution vor sich – eventuell eine in der modernen Zeit beispiellose, da sie ohne Anführer auskommt und eher eine Art Schwarmverhalten der Frauen und der Generation Z zu sein scheint, inzwischen unterstützt auch von vielen Männer. Das geopolitische Interesse, das an einem Staat wie Iran in seiner aktuellen Situation zukommt – seine Sandwichsposition als einerseits einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, andererseits jetzt durch die Annäherung an Russland, ihr Nuklearprogramm und ihr reiches Ressourcenvorkommen -, verstärkt diese explosive Situation. Wir haben ihr bisher von ihrer Bedeutung her viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Meine Quellenliste habe ich versucht, soweit es geht einzudampfen und mich auf die zu beschränken, die mir besonders lohnend erschienen.

Ganz vorneweg eine Petition von HÁWAR.help zur „Die Freiheitsbewegung in Iran mit konkreter Politik“, vom 07.10.2022. Wer die Petition im Dt. Bundestag unterzeichnen möchte, findet sie hier.

Dann als zweites ein ganz heißer Buchtipp: „Zwischen den Welten“ der Journalistin Natalie Amiri über den Iran (2021) ist ein Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann.  N. Amiri, die seit dem 30. März 2014 den Weltspiegel moderiert, sowie das BR-Europa-Magazin euroblick und von 2015 bis April 2020 das ARD-Studio in Teheran leitete, gibt einen mitreißenden Einblick in ein Iran, wie man es aus Geschichts- und Politikbüchern nicht lernt. Vor allem nicht so spannend. Man erfährt nicht nur enorm viel über die Geschichte, Politik und Machtverflechtungen der Islamischen Republik, sondern auch und vor allem viel über das alltägliche Leben der Menschen, über die Schwierigkeiten der Journalisten zu berichten, über die Methoden der Machthaber, die Bevölkerung systematisch einzuschüchtern. Sie verquickt mitreißend ihrer eigenen persönlichen Erfahrungen als Journalistin in dem Land, in dem sie lange gelebt hat und dessen Sprache sie spricht, und den politischen und geschichtlichen Geschehnissen. Wir lernen und behalten über Emotionen – und das Buch löst eine Menge davon aus, so dass man sich auch die ganzen enorm vielen Fakten über den Iran merkt. Wäre ein einziges deutsches Lehrbuch so aufgebaut – die Schüler hingen mit Begeisterung ihre Nase rein. Mich hat dieses Buch eingesaugt und für kurze Zeit in den Iran katapultiert – und mich dann wieder unendlich dankbar werden lassen, dass ich in einer solchen Freiheit leben darf. Und wenn mir ein Mann im Gym auf den Arsch glotzt – na und? In diesem Land darf ich meinen Körper wenigstens gefahrlos zeigen: Sich auf den Hintern und Busen gucken lassen zu dürfen kann je nach Perspektive auch Freiheit bedeuten.

Auch als Hörbuch hörenswert – sehr gut gelesen von der Autorin selbst.

Einige ausgewählte Berichterstattungen und Interviews (chronologisch)

Podcast Lanz und Precht: Folge 61 vom 05.11.2022

Im Podcast Folge 62 sprechen die beiden das Thema zu Beginn erneut an.

Amir, Nika, Mohammad: Nicht einmal vor Kindern macht die Grausamkeit des Regimes in Teheran Halt. Hunderte Iraner wurden in den vergangenen Wochen von Einsatzkräften getötet. Unter den Opfern sind auch Kinder und Jugendliche. Wie sind sie ums Leben gekommen und durch wen? Fotos von getöteten Kindern und Jugendlichen, zu jedem eine kleine Geschichte. Tagesspiegel, 3.11.22, für Abonnenten

Interview mit der iranischen Menschenrechtlerin Seyran Ates vom 26.10.2022 : Auch sie bemängelt, dass es längst nicht genug Menschen im Westen auf der Straße sind und auch die Politik nicht effizient reagiert.

Podcast jung & naiv: Iran Expertin Nathalie Amiri, 19.10.22, oder als video.

Roderich Kiesewetter aus dem Auswärtigen Amt (CDU) spricht sich für sehr harte Sanktionen aus, die aber ernsthaft vorerst nicht ins Gespräch kamen, auch nicht auf dem G7 Treffen im Köln am 4.11., wo sich zwar scharf gegen die Gewalt ausgesprochen wird – aber konkrete Vorschläge für eine politische Reaktion nicht mal diskutiert wurden.

Reportage vom auf Weltspiegel extra, mit vielen Videos von Twitter von den Protesten, gedreht von Demonstranten im Iran

Für SpiegelPlus Abonnenten 02.10.22: Autorin Hakakian über die Proteste in Iran, »Es gibt nur noch einen Weg: das Regime stürzen«. Roya Hakakian floh aus Iran in die USA. Hier erzählt sie, wie die jetzigen Proteste sie an die Revolution von 1979 erinnern. Und warum sie die Hoffnung hat, dass es diesmal besser wird. 

Omid Nouripour und Jasmin Tabatabai über Proteste in Iran: »Die Menschen haben so die Schnauze voll« , Der Spiegel, 29/30.09.22. Ausschnitte – Der Bericht über den Talk: Ganze Version des Talks unter: »Das sind total bekloppte Leute«, Hijab, Sittenpolizei, Fundamentalisten: Grünenpolitiker Omid Nouripour und Schauspielerin Jasmin Tabatabai halten Reformen in Iran für unwahrscheinlich. Trotzdem haben sie Hoffnung – die Highlights im Video.

Natalie Amiri über Proteste im Iran | Markus Lanz vom 27. September 2022

Von Alice Schwarzer nur ein kleines Interview am 26.09.22:

„Zeit des Zorns in Iran – Die bluttriefende Wunde“, ein Essay von Amir Hassan Cheheltan: Nach vier Jahrzehnten im Krisenzustand sind die Menschen in Iran müde: Sie ein normales Leben ohne Repressionen führen, vor allem die Frauen. Die Zeit des Regimes ist abgelaufen. Warum verstehen die Mullahs das nicht? 31.10.22 (Spiegelplus).

Interview mit Shadi Amin: Todesurteil für LGBTQI-Aktivistinnen: „Gefängnis im Iran ist die Hölle“. Zwei Frauen wurden dort nun zum Tode verurteilt. Ein Gespräch über Sichtbarkeit und Repression, TAZ vom 19.09.22. Shadi Amin ist Leiterin des Netzwerkes „6RANG“ und Autorin des Buchs „Gender X“. Sie ist gebürtige Iranerin, politische Geflüchtete und lebt seit ihrem 18. Lebensjahr im Exil in Deutschland.

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. berichtet auch und stellt einige Forderungen.

Zur Frage: Wie reagierten die deutschen PolitikerInnen zu Beginn?

Scholz: Unverhältnismäßige Gewalt

https://www.businessinsider.de/politik/gast-beitrag-was-die-deutsche-antwort-auf-die-iran-proteste-ueber-das-dilemma-internationaler-politik-verraet /

https://www.welt.de/politik/deutschland/article241748017/Sanktionen-halbherzig-folgt-deutsche-Haerte-gegen-den-Iran.html

https://www.deutschlandfunkkultur.de/iran-bundesregierung-reaktion-100.html

https://politik.watson.de/deutschland/analyse/299534960-iran-proteste-deutsche-politiker-fordern-konsequenzen-fuer-das-regime

Teseo La Marca auf „über-medien“ kritisiert am 2.11. die Berichterstattung der Leitmedien zum Iran: Wie sich deutsche Medien von iranischer Propaganda einlullen lassen

Demos in Deutschland:

Am 05.11.22 Demo in Köln: Protest gegen russischen Angriffskrieg und Unterdrückung im Iran  Aufgerufen haben ukrainisch-deutsche und iranisch-deutsche Gruppen.

Proteste am 22.10. in Berlin vor der Botschaft. Man sieht vor allem iranische Demonstranten

Code scannen und sehen, wo es die nächsten Veranstaltungen gibt.
Aktivistin Düzen Tekkal auf Instagram, 12.11.22

Last but least, das Stück, das zum Song der Revolution geworden ist, von Shervin Hajipour : „Baraye“ (=“dafür“) dessen Lyrics sich ausschließlich aus Posts der protestierenden IranerInnen auf sozialen Medien zusammensetzt – er wurde sofort von der Revolutionsgarde festgenommen, kam mehrere Tage ins Gefängnis und wird nun verurteilt werden. Diese Version vom „The Guardian“ gibt noch Hintergrundinfos über andere arrestierte Musiker.

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Beitragsfoto: Shutterstock.com

Haare ab! Hosen runter…

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2 Gedanken zu „Haare ab! Hosen runter…

  1. Liebe Interessierte,
    dis:orient e.V. und Alsharq REISE lädt Sie/Euch herzlich zu folgender Veranstaltung im virtuellen Raum ein:
    Iran – Talking About a (Feminist) Revolution?
    23 November 2022 , 07:30 p.m. (CET)

    Hybrid
    Berlin & Online
    Sprache: Englisch
    With this event, we would on the one hand like to take a closer look at the underlying issues leading to the protests, how they developed and what makes them different from previous waves, such as the so called „Green Movement“ in 2009, the „Dey Protests“ in 2017/18 and the „Aban Protests“ in 2019, turning them into an actual threat to the regime. On the other hand, we would like to discuss scenarios how the situation will progress and key developments to look out for, as well as ways to show solidarity with the protesters and what „the West“ can do to best support Iranians in their struggle.

    Further information:
    https://www.disorient.de/event/iran-talking-about-feminist-revolution
    More information on our speakers will follow on our website in the coming days.

    The event will take place in a hybrid format. You can either attend it physically in our Berlin-Kreuzberg office or online. We would kindly ask you to register on the Alsharq-website, as there is only a limited number of places available. https://www.alsharq-reise.de/de/node/4409

    We are looking forward to seeing you at our event! Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!

  2. Revolution im Iran? | Markus Lanz vom 15.12.2022

    „Wir erkennen die Islamische Republik nicht mehr an“, sagt die Iranerin Banoo. Erst vor zehn Tagen floh sie mit ihrem Mann über Griechenland nach Deutschland. Ihr Schwiegervater besorgte ihnen Visa. Sie hatten Angst bei der Ausreise, da Banoo öffentlich registriert ist und ihr noch der Prozess gemacht werden soll.

    Am 23. September nahmen Banoo und ihr Ehemann an einem großen Protest in der Stadt Rasht teil. Banoo wurde während der Proteste in ein Auto gezerrt und ins Gefängnis gebracht. Dort wurde sie geschlagen und erniedrigt.

    Trotz ihres persönlichen Schicksals ist sie, wie sie sagt, voller Hoffnung für ihr Land – und für den Protest gegen das Regime in Teheran. Sie möchte die Stimme all derer sein, die auf den Straßen im Iran demonstrieren. Banoo will ein Zeichen setzen, sie zerreißt ihren iranischen Pass während der Sendung.
    Weitere Gäste in der Sendung:

    Hanna Polonska, Deutschlehrerin
    Sie überlebte den russischen Angriff auf Butscha, bei dem ihr Mann und ihr ungeborenes Kind starben. Polonska berichtet von ihrem Schicksal und erzählt, was ihr Hoffnung macht

    https://www.youtube.com/watch?v=9irq4aZSAa4

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